Hanggliding Worldmasters 2010

Die Vereinskameraden Thomas und Reinhold nahmen zusammen mit 46 weiteren Teilnehmer aus 8 Nationen 2010 an der Drachenflug Weltmeisterschaft in Greifenburg teil. Dabei mussten sie in der Klasse der Drachen World Masters > 50 J. verschieden anspruchsvolle Flug- Aufgaben bewältigen. Thomas wurde Vize-WorldMaster und Reinhold belegte in der Klasse der Flexis den hervorragenden 13. Platz. Herzlichen Glückwunsch!

Faszination Drachenfliegen

Drachenfliegen? Von vielen bewundert und beneidet ist Drachenfliegen doch eine Sportart, die von einigen Piloten “richtiger” Flugzeuge belächelt, nicht richtig eingeschätzt und gar bedauert wird.

Organspender werden sie genannt. Aussagen und Fragen wie “Ihr könnt ja leider nicht wegfliegen und müsst nur um den Flugplatz kreisen.” oder “Wie lange könnt Ihr denn oben bleiben?” haben sie sehr oft schon beantwortet.

Thomas und Reinhold fliegen seit mehr als 20 Jahren Drachen. Oft haben sie überlegt, mit dem Segelfliegen oder Motorfliegen zu beginnen. Thomas vermittelt in diesem Artikel einige Eindrücke, erklärt Hintergründe und hofft, dass mit diesem Bericht die Faszination dieser Sportart etwas besser verstanden wird.

Drachenfliegen

Vogelgleich die Landschaft von oben betrachten.  Eins mit der Luft werden. Leistung und Dynamik. Das ist Drachenfliegen. Mit Hilfe von Aufwinden sind stundenlange Flüge und für fortgeschrittene Piloten Streckenflüge über 200 km keine Seltenheit.

Drachenfliegen auch eine wirkliche Sportart: Moderne Drachen wiegen 42 kg; das Gurtzeug nochmals 15 kg. Gesteuert werden Drachen hauptsächlich durch Gewichtsverlagerung. Eine Spannweite von 14 Metern erschwert das Boden-Handling. UND: Sie starten und landen mit ihren Beinen. Deshalb ist es auch sehr wichtig, dass sie IMMER Wind von vorne haben! Drachenflieger starten an hindernisfreien Berghängen oder Rampen. Im Flachland werden die Drachen mit Schleppwinden wie die Segelflieger oder hinter einem Ultraleichtflugzeug in die Höhe geschleppt.

Die Gleitzahl liegt momentan bei über 20:1. Die maximale Geschwindigkeit bei 140 km/h. Stall- Geschwindigkeit bei 34 km/h. Bestes Gleiten bei 55 km/h. Verpackt passt der Flugdrachen auf einen normalen Autogepäckträger.

Das ermöglicht ein relativ unproblematisches Verreisen: Interessante Fluggebiete in den Alpen sind nur ein paar Autostunden entfernt. Zu den Favoriten zählen die hochalpinen Gebiete Dolomiten (Marmolada), Emberger Alm im Kärnten, Laragne (Frankreich), Fiesch im Wallis und Bassano in Italien. Selbst ein Verreisen mit dem Flugzeug ist nahezu problemlos: Lanzarote ist nur ein Beispiel davon.

Fluginformationen

Anbei ein Auszug an Funktionen, die mit einem modernen Fluginstrument erfasst werden:

Risiko

Das Drachenfliegen gehört zu den sichersten Luftsportarten. Gefährlich wird dieser Sport erst dann, wenn Sicherheitsregeln missachtet werden. Die einzigartige Freiheit des Drachenfliegens erfordert viel Selbstdisziplin. Drachen mit dem in Deutschland vorgeschriebenen DHV-Gütesiegel sind auf ihre Bruchfestigkeit hin getestet und ihr Flugverhalten wurde von unabhängigen Testpiloten eingestuft.

Der größte Risikofaktor beim Drachenfliegen ist nicht das Fluggerät, sondern der Pilot. Es liegt in der Hand des Piloten Wetterinformationen einzuholen, einen dem Flugkönnen angepassten Drachen auszuwählen und bei turbulenten Flugbedingungen auf einen Start zu verzichten.

Deshalb ist eine umfassende Ausbildung bei einer Flugschule der Grundstein für sicheres und entspanntes Fliegen.

Siehe auch http://www.dhv.de/typo/fileadmin/user_upload/monatsordner/2005- 07/videos/amlimita.wmv

Flachlandfliegen – Der Ruf der Weite

“Hinter einem Ultraleichtflugzeug steige ich in die Lüfte. Höher und höher. Nach dem Ausklinken breitet sich die Welt unter meinen Füßen aus. Stille nach dem notwendigen Schleppvorgang. Das Fliegen im Flachland bietet eine unglaubliche Weite, sei es bei gemütlichen Abgleitern oder wenn mich die Ferne zum Streckenfliegen lockt.”

In Deutschland gibt es unzählige Windenschleppgelände. Mit Hilfe einer Schleppwinde wird der Pilot samt Fluggerät in die Höhe geschleppt. Ist die gewünscht Höhe erreicht klinkt, der Pilot das Seil aus. Danach stehen dir alle Möglichkeiten des Fliegens offen, erholsame Gleitflüge, Thermikflüge oder weite Strecken.

Streckenfliegen

Eines der letzten richtigen Abenteuer unserer Zeit ist das Streckenfliegen mit dem Drachen. Seien es 30 km rund um den Hausberg oder der Weltrekord von über 700 km. Die Gleitleistung moderner Drachen ermöglicht lange und weite Flüge – momentan werden 300 km FAI-Dreiecke in etwa 7 Stunden geflogen.

Ein Streckenflieger lernt nie aus, denn jeder Tag und jedes Fluggelände ist ein bisschen anders. Fast alle Flüge werden in einem Online-Portal gespeichert und dienen interessierten Piloten als “Vorlage”. In Google-Earth können die Flüge “nachgeflogen” werden.

World Master 2010 – Hanggliding Worldmasters 2010 auf der Emberger Alm

Hochleistungsport in luftiger Höhe: 48 Teilnehmer aus 8 Nationen nahmen an der diesjährigen Drachenflug Weltmeisterschaft für Senioren in Greifenburg teil. Teilnehmen durften alle Piloten über 50 Jahren. Gestartet wurde von der Emberger Alm in Kärnten in einer Seehöhe von 1720 Meter. Aufgeteilt in 2 Klassen mussten die Piloten Wegpunkte abfliegen und Streckenflüge zwischen 60 und 125 km in möglichst kurzer Zeit bewältigen. Reinhold flog in der Klasse FAI-1 (flexible Drachen) und Thomas in der Klasse FAI-5 (Starrflügel). Sie nahmen zum zweiten Male nach letztem Jahr teil.

Startplatz

Die Drachen werden mit Bussen an den Startplatz auf 1720 Meter transportiert.

Committee

Ein “Task- Committee” legt nach Absprache mit den örtlichen Beratern die täglichen Wertungsaufgaben nach den Bestimmungen der FAI/CIVL festlegen. Für die Wertung gelten internationale Wettbewerbsregeln (GAP System).

Tasks

Das Wettbewerbs-Committee entschied täglich über eine fliegbare Aufgabe in Abhängigkeit von Wetter und Wind. Die Eckdaten wurden ausgeschrieben und die Aufgabe erklärt.

Eine Aufgabe war z.B, ein 127 km-Dreieck zu fliegen. Der Start war “fliegend”, d.h. zu einem definiertem Startzeitpunkt mussten alle Piloten aus der Luft in einen Startzylinder (Radius=8000 Meter) einfliegen. Von dort mussten 2 Wendepunkte (Radlberger Alm und Rotenkogel-Lift) angeflogen und anschließend ins Ziel geflogen werden. Die Information über die Wegepunkte und die Flugaufzeichnung erfolgte wie immer durch das GPS:
http://xc.dhv.de/xc/modules/leonardo/index.php?name=leonardo&op=show_flight&flightID=162418

Ergebnisse

Thomas hat in der Klasse der Starrflügel den 2. Platz erreicht:

Reinhold in der flexiblen Klasse den 13. Platz:

Links

Geschichte: http://www.dhv.de/typo/Geschichte_des_Drach.2352.0.html

Wer kann fliegen: http://www.dhv.de/typo/Wer_kann_fliegen.2325.0.html

Entdecke die Möglichkeiten: http://www.dhv.de/typo/Entdecke_die_Moeglic.2288.0.html

Herstellerseite: http://www.a-i-r.de/ger/air_02.php?kat=118&par=0&gp=2

Deutscher Hängegleiterverband: http://www.dhv.de/typo/Drachenfliegen.2159.0.html